Lohnt sich ein Elektroauto?

Die Grundlage der meisten Kaufentscheidungen ist eine finanzielle Betrachtung der Situation und die Frage, ob sich der Kauf lohnt. Insbesondere bei der Entscheidung für oder gegen ein E-Auto steht meist die Frage im Raum: ab wann lohnt sich ein E-Auto? Pauschal lässt sich diese Frage natürlich nicht beantworten, da sehr viele Faktoren eine Rolle spielen. Aber wir möchten gerne einige dieser Faktoren genauer betrachten, um eine Entscheidungshilfe zu bieten.

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Was kostet ein E-Auto im Vergleich zum Verbrenner?

Elektroautos sind im Einkauf meist teurer als Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinmotor. Auch wenn andere Alltagskosten mitberücksichtigt werden sollten, starten wir unsere Übersicht einmal mit dem Vergleich der reinen Kaufpreise.

Die Modelle sind vollkommen willkürlich ausgewählt und sollen einen groben Überblick über verschiedene Fahrzeugkategorien geben.

Starten wir mit der „Golfklasse“. Der VW ID3 Pure mit 125 kW Leistung kostet 33.330 Euro. Während der vergleichbare Benziner VW Golf 1.5 TSI mit 85 kW nur 28.330 Euro kostet. Der Diesel VW Golf 2.0 TDI liegt bei 31.930 Euro.

Im Bereich der Mittelklasse SUVs kostet der Skoda Enyaq 60 zum Beispiel 44.400 Euro währen der vergleichbare Benziner Skoda Kodiaq 1.5 TSI mHEV Selection DSG sogar nur 42.990 Euro kostet. Der Diesel 2.0 TDI Selection DSG kostet hingegen 46.500 Euro. Die E-Variante hat mit 150 kW im Vergleich zu 110 kW mehr Leistung.

Bei BMW werfen wir einen Blick in den Limousinen- bzw. Coupé-bereich. Der BMW i4 eDrive35 mit 210 kW Leistung kostet neu 57.500 Euro. 420i Gran Coupé Steptronic und 420d liegen bei 53.300 bzw. 56.100 Euro und haben 135 bzw. 140 kW Leistung.

Bei den ganz kleinen kostet der Fiat 500e RED mit 70 kW 29.490 Euro. Da es hier kein Verbrenner-Pendant gibt vergleichen wir mit MINI Cooper C Essential Trim Steptronic, bei dem 115 kW Leistung 27.200 Euro kosten.

Ausführliche Vergleichslisten sind im Internet zu finden. Rabatte und auch Leasing-Angebote haben wir hier nicht berücksichtigt.

Lohnt sich ein Elektroauto als Dienstfahrzeug?

Im Bereich von Firmenfahrzeugen kann im Vergleich zu Verbrenner-Modellen gespart werden. Denn es wird ein geringerer geldwerter Vorteil berechnet. Statt 1% vom Listenpreis müssen Dienstwagenberechtigte von reinen Elektrofahrzeugen nur 0,25% des Listenpreises bezahlen. 

Ab wie viel Kilometern lohnt sich ein E-Auto?

Da der Einkaufspreise von E-Autos wie beschrieben noch über den Preisen von Verbrennerfahrzeugen liegt, ist der Gedanke naheliegend, durch die Nutzung von günstigem Strom beim Laden diesen Preisunterschied auszugleichen. Ist das möglich?

Der ADAC hat für viele E-Autos die Kosten anhand von Einkaufspreis, den Stromkosten bei verschiedenen Ladeoptionen und gefahrenen Kilometern pro Jahr berechnet.

Nehmen wir uns daraus als Beispiel den BMW i4 eDrive 35 im Vergleich zum Benziner BMW 420i Gran Coupé Steptronic. Der Preisunterschied zwischen den Fahrzeugen beträgt 4.200 Euro.

Bei nur 10.000 gefahrenen Kilometern im Jahr, kostet der Kilometer mit dem Elektroauto 108,5 Cent, wenn das Laden zuhause mit dem Hausstromtarif und angenommenen 35 Cent pro kWh stattfindet. Mit dem Benziner kostet der Kilometer 109,3 Cent. Die Berechnung legt einen Benzinpreis von 1,79 Euro pro Liter zu Grunde. Auch bei weiteren Fahrstrecken von 20.000 Kilometern im Jahr bleibt jeder Kilometer mit dem Elektro-BMW günstiger. Der Kilometer kostet mit dem E-Auto dann 63,3 Cent, mit dem Benziner 64,1 Cent.

Kann ein Elektroauto nur an öffentlichen Ladesäulen zu einem angenommenen Preis von 60 Cent pro kWh geladen werden, sieht die Sache anders aus. Bei 10.000 Kilometern Jahreslaufleistung kostet der gefahrene Kilometer mit dem E-Auto dann 111,7 Cent. Mit dem Benzin-Modell wie bereits genannt 109,3 Cent. Auch bei höherer Jahreslaufleistung von 20.000 Kilometern liegt der Preis pro Kilometer des Verbrenners mit 64,1 Cent unter dem E-Modell mit 66,5 Cent.

Einen deutlichen Vorteil bekommt das Elektroauto jedoch, wenn beim Laden zuhause durch eine Photovoltaik-Anlage und ggf. einen dynamischen Hausstrom der Strompreis sinkt. Im Rechenbeispiel wurden hier 18 Cent pro kWh angenommen.

Dann kostet der Kilometer beim BMW i4 eDrive 35 bei 10.000 gefahrenen Kilometern nur noch 106,3 Cent und bei 20.000 nur noch 61,1 Cent, also deutlich unter dem Benziner.

Diese Zahlen variieren je nach Modell und angenommenen Parametern.

Lohnt sich ein E-Auto ohne Photovoltaik?

Es ist die Traumvorstellung: E-Auto in der Garage, die eigene Wallbox an der Wand und die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert grünen Strom für das Laden des E-Autos. Ja, diese Kombination aus eigenem grünem Strom durch Photovoltaik ist ziemlich optimal, aber kein Standard.

In Deutschlang gibt es schätzungsweise rund 900.000 private Wallboxes und laut statistischem Bundesamt weit über 3 Millionen Photovoltaik-Anlagen. Bei rund 1,65 Millionen Elektroautos zu Beginn 2025 (Statista) heißt das, dass eine große Anzahl der E-Auto-Fahrerinnen und Fahrer zwar zu Hause an einer eigenen Wallbox laden können, aber eben nicht alle. Wie im obigen Rechenbeispiel gezeigt, lohnt sich die Anschaffung einer PV-Anlage jedoch im Hinblick auf sinkende Unterhaltskosten eines E-Autos.

Wer auch nicht am Arbeitsplatz oder auf andere Weise vergünstigt, laden kann, sollte sich – wenn möglich – Gedanken über die Anschaffung einer PV-Anlage machen.

Wie kann ich mit meinem E-Auto noch Geld sparen?

Tatsächlich gibt es für E-Autofahrer auch noch einige weitere finanzielle Vorteile, wie günstigere Betriebskosten oder Steuervorteile. So sind E-Autos in Deutschland bis zum 31.12.2030 von der Kfz-Steuer befreit. Dies gilt nur für reine Elektroautos. Bei Hybridfahrzeugen berechnet sich die Steuer aus Hubraum und CO₂-Ausstoß. Dadurch sind die zu bezahlenden Steuern dennoch unter denen von Diesel- oder Benzin-Fahrzeugen.

Im Übrigen haben Elektroautos auf Grund ihrer Bauweise weniger Verschleißteile als Autos mit Verbrenner-Motor und sind somit weniger anfällig für notwendige Wartungsarbeiten. Auch manche Versicherer bieten vergünstige Kfz-Versicherungen für E-Autos an.

Übrigens, in manchen Regionen Deutschlands, gibt es weitere Vergünstigungen für E-Autofahrerinnen und -fahrer. So können Elektroautos mit E-Kennzeichen in Bayern seit dem 1. April 2025 zum Beispiel drei Stunden lang kostenfrei auf öffentlichen Parkplätzen parken. Es kann sich lohnen, sich bei der eigenen Kommune über diese oder andere Förderungen und Vorteile zu informieren.

Geht es nur ums Geld?

Neben den finanziellen Aspekten gibt es natürlich noch etliche weitere Gründe, die für oder gegen ein Elektroauto sprechen können. Für viele Käufer lohnt sich ein E-Auto zum Beispiel, um CO₂ zu sparen und damit eine umweltbewusste Entscheidung zu treffen. Andere sehen in Ladezeit und den damit verbundenen Ladepausen auf langen Strecken einen negativen Aspekt.  

Wer seine Ladepausen jedoch gut plant, kann zum Beispiel proaktiv die Ladeparks anfahren, die einem alle Vorteile und eine angenehme Zeit ermöglichen. An den bk World-Standorten können die Gäste ihre Pause zum Beispiel in einer komfortablen Lounge verbringen, profitieren von sauberen Sanitär-Anlagen und können sich die Zeit mit leckeren Snacks, Getränken, Kaffee oder Eis vertreiben.

Online- Kostenrechner

Im Internet gibt es verschiedene Anbieter von Kostenrechnern, die den Vergleich von Verbrennern und Elektroautos im Hinblick auf Parameter wie Preis, Prämien, Lademöglichkeiten, Stromkosten, Versicherung, Steuern und so weiter berechnen und verdeutlichen, ob sich die Anschaffung eines E-Autos lohnt. Besteht der Wunsch ein E-Auto zu kaufen, lohnt es sich, die Wunschmodelle auf diese Weise zu vergleichen.

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